Ein 1854 erbautes Sommerhaus wurde schrittweise durch Anbauten ergänzt, umgebaut und erweitert, und dann am 15. Mai 1902 als „Kurhaus Hotel Fürstenhof“ eröffnet. Die bürgerliche Oberschicht in Eisenach war bestrebt, den Ort nach dem Vorbild von Baden-Baden in eine mondäne Kurstadt zu wandeln. 1928 wurde bei einem Brand der Ballsaal und damit der Mittelpunkt des Gebäudekomplexes vernichtet und 1930 in vereinfachter Form wieder aufgebaut.
Den Zweiten Weltkrieg überstand das Hotel unbeschädigt; es wurde in den 1950er Jahren in „Hotel Stadt Eisenach“ umbenannt (seinen ursprünglichen Namen erhielt es erst 1991 zurück) und diente auch als Veranstaltungsort für Kultur-, Sport- und Tanzveranstaltungen und Feste der Stadtverwaltung und der Eisenacher Betriebe.
Der Niedergang der Gebäude hatte bereits nach 1945 infolge unzureichender Instandhaltung eingesetzt. 1996 wurde das Hotel endgültig geschlossen und steht seither leer. Vandalismus, Diebstahl, Brandstiftung und fehlende Bauerhaltung führten zum Verfall der Gebäudesubstanz – am Karfreitag 2022 ist das Dach des ältesten Gebäudeteils eingebrochen (siehe nebenstehendes Foto: © mdr).
Bereits 2000 und 2003 kamen Untersuchungen zu dem Ergebnis, dass eine Sanierung unwirtschaftlich sei. 2004 wurde der Denkmalschutz für den Gebäudekomplex – auch angesichts des baulichen Verfalls und der architektonischen Verluste während der DDR-Zeit – aufgehoben und ein Jahr später erfolgte die Zwangsversteigerung. Seither stritten die Stadtverwaltung und der Investor gerichtlich um eine Abrissgenehmigung, bis im August 2021 das Verwaltungsgericht Meiningen entschied, dass eine Sanierung des teilweise eingestürzten Gebäudeensembles nicht wirtschaftlich und ein Komplettabriss zulässig ist.