Die Aktivitäten auf meiner Seite sind in den letzten Monaten sehr spärlich gewesen. Der Grund ist ein neuer Fotoband, dessen Entstehung viel Zeit in Anspruch nahm und nimmt; sich aber nun dem Abschluss nähert.
Die Idee zu diesem Band kam mir, als ich 2022 auf einen Radio-Bremen-Beitrag stieß. Ein Schnoor-Altbewohner (Fritz Haase) und ein Neubürger des Schnoor (Phil Porter) bedauerten im Interview den Ruf „ihres“ Viertels als Touristen-Hotspot, als Freilichtmuseum. Beide wollten darauf aufmerksam machen, dass der Schnoor mehr ist: Ein lebendiges Viertel im Herzen der Stadt.
https://www.butenunbinnen.de/nachrichten/schnoor-neu-impuls-bremen-100.html
Natürlich hatte die New York Post recht, als sie 2018 das einstige Arme-Leute-Viertel zu den neun coolsten Straßenzügen der Welt zählte. Das „Aber“ bringt unser Bürgermeister, Dr. Andreas Bovenschulte, in seinem Vorwort zum Buch zum Ausdruck. Ich zitiere auszugsweise aus seinem Text:
Der Schnoor ist mehr als ein Freilichtmuseum. Und darum geht es in dieser Fotodokumentation. Der Schnoor ist Lebensmittelpunkt, Wohnort und Arbeitsplatz für über 300 Bremerinnen und Bremer. Denkmalgeschützt und dennoch sehr im Heute statt nur im Gestern verwurzelt. Der Schnoor ist ein Quartier mit langer Tradition, in dem Bildung, Religion, Kultur und Kunst ansässig sind und zusammen mit traditionsreichen Gastronomie- und Gewerbebetrieben für eine hohe Lebensqualität sorgen. Dies ist ein lebendiges Viertel unserer Stadt, auf das wir stolz sein können.
Ich durfte in den letzten gut zwei Jahren in vielen Wohnungen und Betrieben fotografieren und habe viele Aus- und Einblicke bekommen, die den durch die Gassen flanierenden Massen verborgen bleiben oder nicht beachtet werden. Dazu gehören über die im Zitat erwähnten Themen hinaus unter anderem Blicke auf das soziale Engagement vieler Ehrenamtlicher, auf grüne Oasen in Gärten, auf Balkonen und über den Dächern.
Nun liegt mein Entwurf beim Verlag, und wir arbeiten am Layout. Und wie schon bei den Büchern über das Haus des Reichs, über Die Glocke und über die Hübotter-Objekte (Denk mal an Denkmalschutz) gibt es die Möglichkeit, Exemplare zum ermäßigten Preis vorab zu bestellen. Direkt beim Verlag (info@kellnerverlag.de) oder bei mir (ullrich.altmann@bremen.de). Angestrebt war die Fertigstellung bis Ostern – das wird wohl nicht klappen. Es wird wohl eher Ende April/Anfang Mai werden.
Wer sich für einen Blick auf einen Ausschnitt der Historie des Viertels interessiert: Hier ist ein Link zu einem BuBi-Filmbeitrag von 1959:
https://www.butenunbinnen.de/videos/retro/schnoor-viertel-bremen-stadtentwicklung-100.html