Während unseres Besuchs wardie Dokumentation mit dem Untertitel “NS-Ordensburgen zwischen Faszination und Verbrechen” zu sehen.
Es ist einfach nur und immer wieder erschütternd, zu welchen Gräueltaten diese “Herrenmenschen” in ihrer verquasten Ideologie fähig waren. So waren die Lehrgangsteilnehmer der ehemaligen Ordensburg Vogelsang nicht etwa irregelitete Hitlerjungen, zu unreif und zu naiv, sich der Gehirnwäsche der Nazis zu entziehen, sondern gestandene Männer; jahrelange Parteimitglieder und stramm auf der nationalsozialistischen Linie.
Im Zuge der Umbauplanung zur Errichtung der beiden Außenstellen der NS-Dokumentation und des Nationalparkzentrums Eifel entwarf der Architekt Henner Winkelmüller aus Berlin ein neues Eingangsgebäude auf dem ehemaligen Adlerhof. Es grenzt sich mit seiner Material- und Formensprache deutlich von der historischen Umgebung ab und nimmt auch bewusst nicht den Platz eines Vorgängerbaues im Sinne einer Baulückenschließung ein.
Vielmehr entspricht der Baukörper der Grundidee des Architekten, der NS-Architektur im Inneren eine neutrale, aus der Funktion entwickelte moderne Raumform vorzusetzen und diese an bestimmten Stellen nach außen “durchbrechen” zu lassen. Diese Ausstülpungen in Grün folgen nicht der vorgegebenen Gliederung und Rhythmisierung der historischen Fassaden, sondern sind durchaus als (ver)störende Elemente ausgeprägt.