Im Inneren des Bremer Doms zu fotografieren, war eine Idee aus der Fotogruppe Bremen (www.fotogruppe-bremen.de) – begeistert war ich nicht davon, und beim Betreten dieses Sakralbaus fand ich meine Befürchtungen übertroffen: Bedrückend gewaltig, düster, einsam, hallig. Das Timing war schlecht, denn wegen des Weihnachtsmarkts direkt vor den Toren des Doms gab es mehr Besucher als vermutlich an „normalen“ Tagen. Aber: Raus aus der Komfortzone.
Fotografisch war das für mich dann auch eine Herausforderung, weil es mir schwerfällt, die beschriebene Atmosphäre wiederzugeben und dunkle Düsternis zu vermitteln. Eine zusätzliche Erschwerung waren die stark unterschiedlichen Lichtverhältnisse – vielfach Mischlicht, unten dunkel, die oberen Bereiche aufgehellt durch das durch die Fenster einfallende Tageslicht, Lichtinseln um die Lampen herum … und überhaupt: die Lampen. Sie blenden. Mir blieb nichts anderes übrig, als mehrere unterschiedlich belichtete Aufnahmen zu machen und diese dann am Rechner zusammenzusetzen (HDR). Eine Geduld fordernde Aufgabe, weil es bei einer Reihe von Motiven nicht einfach war, bei den langen Belichtungszeiten menschenfreie Momente zu erwischen.
Aber: Spätestens beim genaueren Hinsehen wird klar, dass es – hanseatisch unauffällig – einen unglaublichen Detaillreichtum gibt. Säulenfüße und -köpfe, die Decken, Ornamente, Fenster … Prachtvoll und beeindruckend.
Am Ende der Serie habe ich Fotos aus dem „Raum der Stille”, der Sakristei und dem Dommuseum eingestellt. Und einen positiven Schlusspunkt dieses Klageliedes habe ich doch: Betrachte ich meine “Beute” jetzt, bin ich eigentlich nicht unzufrieden.