Die erste Nacht an Bord war auch ein Lernprozess: Nicht jeder Container wird zu dem Terminal gebracht, an dem das Schiff liegt; nein, das Schiff muss im Hafen mitunter auch verschiedene Terminals abklappern. In unserem Fall heißt das: Die Maschine läuft mit stark gedrosselter Leistung, was zu einigem Gerumpel und reichlich Vibrationen führt. Schrank- und Kammertüren, ja sogar das Wandtelefon vibrieren und klappern vor sich hin und verhindern den Schlaf.
Der nächste Lernprozess folgt: Für jeden Streckenabschnitt in Landnähe gibt’s Lotsenpflicht, und so kommen alle naselang die kleinen Boote angerauscht und bringen/holen Lotsen an und von Bord. Morgens raus aus der Elbmündung, vorbei am AKW Brunsbüttel und der Schleuse zum Nord-Ostsee-Kanal in die Deutsche Bucht und dann in die Wesermündung; immer mit anderen Lotsen. Die fast immer “nur” neben dem Kapitän sitzen, der es sich nicht nehmen lässt, sein Schiff selbst zu steuern. Was mich nicht wundert: Nicht etwa der anwesende Lotse trägt die Verantwortung, sondern immer der Kapitän.
Den Nachmittag in Bremerhaven am Containerterminal habe ich mir (natürlich) mit fotografieren vertrieben … siehe auch: Maschinenraum.