Der Bunker Valentin ist gemessen an seiner Grundfläche von 35.375 m2 der größte freistehende Bunker in Deutschland und der zweitgrößte in Europa. Er ist 419 m lang, bis zu 100 m breit und bis zu 33 m hoch. Verbaut wurden eine Million Tonnen Kies und Sand, knapp 500.000 m3 Beton und 20.000 Tonnen Stahl.
Die Stahl- und Eisenträger für das Betonskelett wurden von den Zwangsarbeitern auf den Schultern an Ort und Stelle transportiert. Die Betonmischer mussten ebenfalls von Hand gefüllt werden. Die Arbeiter hatten dabei 50 Kilogramm schwere Säcke über eine steile Leiter auf ein Podest zu tragen und deren Inhalt in die Trommel einer Zementmischmaschine zu schütten. Oft wogen die entkräfteten Männer weniger als die Säcke, die sie auf den Schultern schleppten.
Als Arbeitskräfte wurden bis zu 12.000 Zwangsarbeiter aus Konzentrationslagern und aus den von den Nazis besetzten Gebieten herbeigeschafft; sie arbeiteten in zwei zehn-Stunden-Schichten. Zahlenangaben zu an Unterernährung und/oder physischer Erschöpfung gestorbenen Zwangsarbeiter schwanken zwischen 1.328 und bis zu 1.700 Menschen.
Im Bunker sollten nach Fertigstellung alle 56 Stunden ein U-Boot der Klass XXI vom Stapel laufen – also etwa 14 Boote im Monat.
Im März 1945 – der Bunker war zu 90 Prozent fertig gestellt – gab es zwei Luftangriffe. Dabei wurden Löcher in die in der ersten Ausbaustufe 4,5 m dicke Decke gerissen. Die Bauarbeiten wurden daraufhin eingestellt.
Erst 1982 wurde am Fuß des Bunkers das Denkmal “Vernichtung durch Arbeit” eingeweiht; der Bunker und das -gelände sind erst seit 2015 für die Öffentlichkeit zugänglich.