Etwa 130 Meter unterhalb der ehemaligen Ordensburg Vogelsang liegt der Urftsee. Die Talsperre entstand in den Jahren von 1899 bis 1905 und erstreckt sich von der 58 Meter hohen Staumauer über eine Länge von 14 km bis nach Gemünd.
Wir sind über die futuristische Victor-Neels-Brücke und dann am Nordufer bis zur Staumauer und dort nach einem Blick auf den Rurstausee zurück gewandert. Der Wanderweg führt auch am ehemalige Dorf Wollseifen vorbei. Die Bewohner dieses Dorfes mussten beim Bau der Ordensburg nicht nur Land und Wald an die Deutsche Arbeitsfront abtreten; sie waren aber auch den Versuchen der Nazis ausgesetzt, ihr Dorf zu einem NS-Musterdorf umzugestalten. Als sie das hinter sich hatten, zwangen sie die britischen Besetzer aus ihren Häusern: Ihr Dorf wurde zum Truppenübungsplatz. Ihre Häuser wurden zerstört, und die Bewohner gezwungen, sich bei Verwandten, Freunden oder irgendwo unterzubringen.
Heute erinnern an das einstige Dorf hauptsächlich die als Erinnerungsort eingerichtete Ruine der einstigen Pfarrkirche und eine Ausstellung über die Geschichte Wollseifens bis zu seinem Untergang in der ehemaligen Volksschule. Daneben befinden sich in dem … Areal noch wenige Gebäuderohbauten, die in den 1980er Jahren für Häuserkampfübungen errichtet wurden und als Relikte des Kalten Krieges ebenfalls unter Denkmalschutz stehen.