Beelitz-Heilstätten: Ein Name, der vielen Berlinern ein Begriff ist, als Bahnstation, als Möglichkeit, unwirkliche Fotografien in einem fast unheimlich anmutenden, verlassenen Klinikareal zu machen, als Ort, an dem der krebskranke Erich Honecker ab April 1990 seine letzten Tage in Deutschland verbrachte, bevor er nach Moskau floh. Noch wesentlich mehr Menschen vertraut sind Beelitzer Heilstätten sicher als Filmkulisse von Polanskis “Der Pianist”, der “Operation Walkyrie” mit Tom Cruise, dem Film “Männerpension” oder Wolfgang Beckers Kurzfilm “Krankes Haus” aus der Reihe “Deutschland 09”.
Im Frühjahr 1902 wurden von der Landesversicherungsanstalt Berlin in einem wenige Jahre zuvor angekauften Waldgrundstück die Beelitzer Heilstätten mit einer Kapazität von 600 Betten eröffnet. Zwischen 1898 und 1902 enstanden auf dem Gelände eine Lungenheilstätte für Frauen, eine Lungenheilstätten für Männer sowie zwei getrenntgeschlechtliche Sanatorien. Die Einrichtung war nötig, um der gestiegenen Zahl von Tuberkuloseerkrankten eine Behandlung an frischer Luft (man denke an die Hinterhöfe von Berlin des 19. Jahrhunderts und die Luftverschmutzung durch die Industrialisierung) zu ermöglichen.
Nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs wurde das Gelände von der Sowjetarmee übernommen, welche die einstigen Gebäude bis zum Jahr 1994 als das größte Militärhospital außerhalb Sowjetrusslands nutzen. Nach der Wende gab es immer wieder Bemühungen, dem alten Klinikgelände eine neue Funktion zuzufügen, jedoch scheiterten die Bestrebung meist am Geld, ein Investor meldete 2001 Insolvenz ab. Mittlerweile ist nur die alte Männerheilstätte restauriert worden und beherbergt eine Rehaklinik, die Frauenklinik und die beiden Sanatorien stehen bis heute leer (entnommen: https://sites.google.com/site/beelitzheilstaetten/).
Die letzten Gebäude der Beelitzer Heilstätten werden gerade verkauft und sollen ab 2019 saniert werden. Aktuell befinden sich auch auf dem Außengelände der Männerklinik die ersten Baucontainer.